Pressemitteilung: Bekennender Neo-Nazi in Coburger Steinweg

Nina Kadlubski

Vergangenes Wochenende besuchte der bekennende Neo-Nazi Tommy Frenck die Coburger Bar “Chicas”, gelegen in der Coburger Kneipen- und Clubstraße dem Steinweg. Frenck lebt nahe der thüringischen Grenze zu Bayern und gilt als Schlüsselperson in der rechtsextremen Szene und ist deutschlandweit in dieser bekannt.

Tommy Frenck der bekannte Neo-Nazi

In seinen gastronomischen Lokalen organisierte der gebürtige Thüringer Treffen für Gleichgesinnte und verkaufte dort Schnitzel am Geburtstag von Adolf Hitler für 8,88€. Er gilt als Anhänger Hitlers und bewarb dieses Ereignis mit dem Spruch: “Endlich wieder Geburtstag feiern”, nach dem Lockern der damaligen Corona-Schutzmaßnahmen.

Des Weiteren vertreibt er über einen Online-Handel Schlagstöcke und Messer.
Gegen Frenck läuft aktuell erneut ein Verfahren wegen Volksverhetzung, früher wurde er bereits wegen gefährlicher Körperverletzung und Steuerhinterziehung auffällig. Der Hitler-Anhänger wurde ebenfalls zu einer Geldstrafe verurteilt, da er Kleidung mit der Aufschrift “HTLR” trug; eine Anspielung an Adolf Hitler.

Mangelnde Distanzierung von Gastronomin

Der Neo-Nazi wurde im Chicas nicht nur normal bedient, sondern freundschaftlich von der Inhaberin, Nicole Kirchner-App, behandelt. Die Gastronomin schoss gemeinsam mit Frenck, sowie zwei weiteren Personen ein Foto, auf welchem ihre Hand auf der Schulter des Neo-Nazis lag. Die Inhaberin sowie Frenck verbreiteten das Bild, auf welchem alle gut gelaunt lachten, daraufhin über verschiedene ihrer Profile in den sozialen Medien. Kirchner-App erhielt sofort Wellen an Kritik. Sprüche wie “Kein Bier für Nazis” wurden massenhaft unter ihren Post geschrieben.
Mittlerweile sind die Bilder nicht mehr auf ihren Profilen zu finden.

Das Löschen der Bilder ist aber keinesfalls eine versuchte Entschuldigung, denn die Chicas Betreiberin zeigte sich uneinsichtig und verteidigte Frenck, da er wohl ein Freund aus Kindertagen sei. Die Inhaberin rechtfertigte sich mit Frencks angeblich ruhigen Verhalten und sah deshalb keinen Grund, ihm den Service zu verweigern. Ihr Lokal sei vollkommen unpolitisch, behauptet sie in diesem Zusammenhang.

Wir finden diese Aussagen nicht ausreichend. Ein Neo-Nazi, der sich in einem Moment ruhig verhält ist und bleibt ein Neo-Nazi. Einem Menschen, der menschenfeindliche Meinungen öffentlich propagiert und verbreiten will, Platz in seinem Lokal zu geben und mit diesem ein freundschaftliches Verhalten zu pflegen, ist alles andere als unpolitisch.
An dieser Stelle sei ein früheres Schild zu kritisieren, welches Kirchner-App vor einiger Zeit vor ihrem Lokal aufgestellt hatte. Mit der Aufschrift: “Wir boykottieren die Grünen ja nicht, sie bekommen bei uns nur aktuell nichts zu trinken!” sei in Frage gestellt, inwieweit eine unpolitische Haltung ernst gemeint sein kann.
Auch das Fehlen einer Distanzierung von Seiten der Gastronomin gegenüber Frenck’s ist sehr kritisch zu betrachten.

Für uns ist es eindeutig; wir wollen keine Nazis in unserer Gastronomie! Offenkundige Nazis zu bewirten, kann nicht unpolitisch sein.

Am Mittwoch, dem 27.11.2024 wird eine Kreide-Aktion vor dem Chicas gestartet, in welchem vor dem Lokal Sprüche wie: “Kein Bier für Nazis” geschrieben werden. Wir als die LINKE schließen uns der Kritik der Grünen an: trinkt nicht mit Nazis!