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DIE LINKE

Kreisverband Coburg


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Chancengleichheit in der Bildung

„Jeder hat die gleichen Chancen. Wer versagt, hat sich nicht genügend angestrengt.“ Diesen Satz hört man oft. Die PISA-Studien belegen jedoch, dass es in der Bildung keine Chancengleichheit gibt: In Nordrhein-Westfalen erhalten Kinder aus Akademikerhaushalten 29-mal häufiger eine Gymnasialempfehlung als Kinder von Arbeiterinnen und Arbeitern. Selbst bei gleichem Niveau in Lesen und Mathematik sind ihre Chancen im Durchschnitt viermal größer als bei Kindern aus Facharbeiterfamilien. Kinder aus Migrantenfamilien sind dabei besonders benachteiligt. Die Kultusminister der Länder vertuschen diese Ungerechtigkeit: Sie lassen gar nicht mehr untersuchen, ob Kinder aus bildungsfernen und finanzschwachen Elternhäusern bei der Schulwahl benachteiligt werden. Zudem diskriminiert das deutsche Bildungssystem chronisch kranke und behinderte Kinder: Die meisten werden auf Sonderschulen abgeschoben, die wenigsten dürfen mit den anderen Kindern auf integrierte Schulen gehen.

Immer mehr wohlhabende Eltern schicken ihre Kinder zur Nachhilfe oder gründen Privatschulen, weil die Lernbedingungen in der Schule schlechter werden. Denn mehr als eine Million Schulstunden fallen pro Woche aus, weil die Länder zu wenig Lehrerinnen und Lehrer einstellen. Kinder aus Arbeiterfamilien können sich keine Nachhilfe oder Schulgebühren leisten.

Schülerinnen und Schüler kommen mit unterschiedlichen Voraussetzungen in die Schule. Diejenigen, die nicht mithalten können, werden abgestraft. Die Klasse macht im Lernstoff weiter und es gibt keine Chance, Lücken zu schließen. Die Schulen gehen nicht auf die Stärken und Schwächen des Einzelnen ein. So entsteht Frust bei den Schülerinnen und Schülern. Sie werden je nach Lerntempo vor- und aussortiert: Nach der Grundschule auf Haupt-, Real-, und Förderschule oder Gymnasium. Das Schulsystem ist streng hierarchisch aufgebaut und nur nach unten durchlässig: Auf einen „höheren“ Schultyp zu wechseln, schaffen die wenigsten.
DIE LINKE meint: Gute Bildung für alle ist möglich. Jede und jeder muss wirklich an der Bildung teilhaben können. Bei unterschiedlichen Startbedingungen von Chancengleichheit zu sprechen, ist unfair. Die finanzielle Situation, die Herkunft und der Bildungsstand der Eltern dürfen nicht über Zukunft der Kinder entscheiden. Kinder von Einwandern und behinderte und chronische kranke Kinder dürfen nicht diskriminiert werden. Sie müssen individuell gefördert und in das allgemeine Bildungssystem integriert werden.

Bildung muss so organisiert sein, dass alle Kinder gut lernen können – unabhängig vom Geldbeutel der Eltern. Statt dauerndem Leistungsdruck sollten der Lernerfolg und die Teilhabe an Bildung von allen Schülerinnen und Schülern das Ziel der Schule sein. In skandinavischen Ländern haben Arbeiterkinder und Akademikerkinder nahezu den gleichen Bildungserfolg.

Bildung muss vom Kindergarten bis zur Hochschule gebührenfrei sein. DIE LINKE ist für eine Gemeinschaftsschule, auf der alle Kinder und Jugendlichen individuell gefördert werden. Die Schule soll Schülerinnen und Schüler motivieren und nicht mit Leistungsdruck und Notenterror frustrieren. DIE LINKE fordert mehr Ganztagsschulen, kleinere Klassen und mehr Lehrerinnen und Lehrer, damit diese die Schülerinnen und Schüler besser fördern können. So kann private Nachhilfe überflüssig werden und  alle Kinder und Jugendliche mehr lernen und an guter Bildung teilhaben.